Kellerbörse Niederösterreich
 

Kellerplatzln und Straßenräume

Der Bodenwasserhaushalt in der Landschaft wird von der Art des Straßen- und Wegebelages entscheidend beeinflusst. In niederschlagsarmen Gebieten wie dem Weinviertel ist es wichtig, möglichst wenig Fläche zu versiegeln, damit das Regenwasser im Boden versickern kann. Dadurch wird auch die Grundwasserneubildung erhöht.

In intensiv genutzten oder abschüssig gelegenen Kellergassen steht die Gewährleistung einer optimalen Befahrbarkeit mit landwirtschaftlichen Maschinen und Geräten im Vordergrund. Hier sollte die Oberfläche von Straßen, Plätzen, Zwischenräumen und Presshausvorplätzen jedoch jedenfalls mit traditionellem Steinpflaster anstatt mit Asphalt oder Beton gestaltet werden.

Pflasterung

Für großflächige Pflasterungen (z.B. ganze Kellergassen) empfiehlt sich Granitkleinstein (9 x 9 x 9 cm).

Damit die Fläche nicht zu eintönig wirkt, kann man zum Beispiel an den Rändern zu den Eingängen von Kellern große Steine (gespalten, 18 x 18 x 9 cm) dazumischen.

Pflasterung

Die Verfugung der Granitpflasterung sollte nicht durchgehend mit Zementmörtel erfolgen, sondern an verschiedenen Stellen sollte Erdreich belassen werden, damit Wasser versickern kann und je nach Standort Gras, Kräuter und Moos dazwischen wachsen können.

Häufig ist die Fahrbahn in Kellergassen asphaltiert. Dann sollte zumindest am Rand der Platz für die Vegetation bleiben. Wenn "Kellervorplatzln" in asphaltierten Kellergassen mit Pflastersteinen gestaltet werden, sollte der Übergang zur Asphaltfahrbahn wenn möglich nicht gerade und scharfkantig sein.

Möglichkeiten der Pflasterverlegung: Gerade, Bogenmuster oder Wellenmuster

Randsteine wirken in Kellergassen zu hart. Wenn schon eine Begrenzung notwendig ist, dann sollte ein gespaltener Groß-Stein, schräg verlegt, verwendet werden.

Pflaster

Zu Kellereingängen hin können neben Granitsteinen auch noch andere Pflastermaterialien verlegt werden:

  • Schattauer Pflaster, ca. 20 x 20 cm, Oberfläche gelb, mit einer Nut oder Nuten über Kreuz - viele Dorfstraßen waren früher damit gepflastert. Man kann diese Steine auch mit der Kehrseite nach oben verlegen.
  • Klinkerpflaster mit gebrochenen Kanten (jedoch keine scharfkantigen Ziegel !)
  • Alte Ziegel im "österreichischen Format" 15 x 30 x 7 cm
Schotterweg

In manchen asphaltierten Kellergassen werden Strom, Kanal und Wasser in einer Künette in der Mitte der Fahrbahn untergebracht. Diese kann man mit Kleinstein schließen und als Rinne ausbilden.

Die Oberfläche wenig befahrener Seitenwege, in denen Bodenerosion kein Problem darstellt, sollte prinzipiell überhaupt nicht versiegelt, sondern aus ökologischen Gründen als wassergebundene Decke mit Schotter- oder Grädermaterial oder allenfalls als Spurweg ausgebildet werden. Zwischen den beiden "Spuren" bleibt dann Platz für einen begrünten Mittelstreifen.